Märchen schreiben
Ich meine ich höre ihn schon, den einen oder anderen Seufzer.
Schreiben! Ich kann nicht schreiben, mir fällt nichts ein, keine Ideen, ich bin doch kein Schreiberling.
Aber glaubt mir, es geht hier weder um einen benoteten Aufsatz noch um einen Wettbewerb und schon gar nicht müsst Ihr mir Eure Geschichten mailen.
Obwohl… Wenn ich mir das genauer überlege, es wohl eine interessante Sammlung gäbe und wir diese zu einem Buch binden könnten mit dem Titel: „Märchen die das Leben schrieb“.
Um das geht es nämlich schlussendlich genau.
«Märchen die das Leben schreibt»
Es gibt nichts Präziseres als unser Unterbewusstsein.
Das Märchen hat immer auch mit uns zu tun. Der Kopf und der Verstand spielen uns oft einen Streich oder machen uns etwas vor.
Jedoch das Unbewusste weiss haargenau wo wir im Leben stehen, welche Themen uns beschäftigen oder aber auch, was wir hinter uns haben.
Ich schreibe immer wieder Märchen und bin stets auf‘s Neue erstaunt wie präzise sie sind. Ihr denkt jetzt vielleicht, man kann das steuern und beeinflussen – das habe ich auch gedacht – aber man kann sich noch so Mühe geben und bewusst nichts über sich schreiben, am Schluss trifft es doch zu.
Versucht es und lasst Euch überraschen. Wer weiss, vielleicht entdeckt der eine oder die andere seine verlorene Lust am Schreiben wieder oder bemerkt die Kraft und Wirksamkeit dahinter.
Durch das Schreiben könnt Ihr für Euch selber „Standortbestimmungen“ machen, den sogenannten „Knopf in der Leitung“ finden, welcher Euch gerade darin hindert etwas zu verändern. Oder es kann eine Idee geben, wie der nächste Schritt im Leben aussehen könnte.
Übrigens, es geht auch ohne Computer. Mit Heft und Stift ausgerüstet kann man die schöne Sommerzeit nutzen und irgendwo in der Natur, an einem lauen Sommerabend im Garten – oder wann und wo auch immer Ihr einen geeigneten „Märchenplatz“ findet – schreiben.
So geht Ihr vor
- Das Märchen fängt an mit: Es war einmal…
- Schreibt, ohne es zu bewerten, was Euch spontan einfällt.
- Wichtig: Die Geschichte ist erst fertig, wenn Ihr ein Ende habt.
- Legt das Geschriebene für mindestens eine halbe Stunde beiseite bevor Ihr es durchlest.
- Danach oder auch währenddessen stellt Euch folgende Fragen:
Was hat das Märchen mit mir zu tun?
Welche Person oder Figur darin bin ich?
Was will mir die Geschichte sagen?
Ich wünsche Euch eine schöne, genussvolle Sommerzeit
Olivia Cornelia Bolliger